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Verallgemeinerung: Eine Verallgemeinerung ist die Ausdehnung einer Aussage (einer Zuschreibung von Eigenschaften) die auf einen Bereich D von Gegenständen zutrifft, auf einen Gegenstandsbereich E, der größer als D ist und D enthält. Zum Gegenstandsbereich können in diesem Fall auch Zeitpunkte gehören. Eine Eigenschaft, die voll auf die Gegenstände eines Gegenstandsbereichs zutrifft, kann partiell auf die Gegenstände eines größeren Bereichs zutreffen. Siehe auch Gültigkeit, Allgemeingültigkeit, Allgemeines, Prädikation, Methoden.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Politische Theorien über Verallgemeinerung - Lexikon der Argumente

Gaus I 60
Verallgemeinerungen/Politische Philosphie/Forbes: [Es gibt eine] Reifung der Art von positiver Wissenschaft der Politik, die die Partisanen der "Verhaltens"-Bewegung in der Politikwissenschaft vor 50 Jahren gefordert haben. Die frühen Behavioralisten konnten nur vage Umrisse und sehr einfache Beispiele für die eher wissenschaftliche Forschung liefern, die ihrer Meinung nach die Geistesgeschichte und die institutionelle Beschreibung als Kerndisziplinen der Politikwissenschaft ersetzen sollte (z.B. Easton, 1965(1); Easton und Dennis, 1968(2)). Ihre Gegner könnten vernünftigerweise argumentieren, dass aus ihren Versuchen, eine "empirische Theorie" aufzubauen, nie etwas Kohärentes oder Lohnenswertes hervorgehen würde.
Ungeduldige Kritiker könnten das ganze Unternehmen abwinken und sagen, dass es dazu dienen könnte, zu zeigen, wie die Katholiken in Detroit gewählt haben, jedoch nicht viel mehr als das (Taylor, 1968(3): 90). Solche eigenmächtigen Entlassungen sind heute weniger effektiv, wo Forscher in den Sozialwissenschaften Zugang zu riesigen Archiven mit maschinenlesbaren Daten aus vielen Ländern haben und routinemäßig weitaus leistungsfähigere Methoden der statistischen Analyse anwenden, als sie noch vor einer Generation allgemein verfügbar waren. Die peinlich nebulösen Großtheorien der jüngeren Vergangenheit - Systemtheorie, Struktur-Funktions-Theorie, Gruppentheorie und dergleichen - sind aus dem Blickfeld verschwunden. Die Aufmerksamkeit konzentriert sich jetzt auf nachweisbare Beziehungen zwischen messbaren Variablen von offensichtlicher Bedeutung, wie Demokratie und Krieg, und ihre Analyse hört nicht mit der Aufstellung einiger einfacher Korrelationen auf. Vgl. >Empirische Gesetze/Politische Theorie
, >Sozialkapital/Politische Theorie.
Gaus I 61
Probleme/Forbes: Die Schwierigkeit, Schlüsselbegriffe wie Demokratie, Krieg, Nationalismus und gute Regierungsführung zu operationalisieren, ist offensichtlich eine Quelle ernsthafter Probleme. Solche "im Wesentlichen umstrittenen" politischen "Variablen" lassen sich für die statistische Analyse nicht leicht quantifizieren oder gar identifizieren. Darüber hinaus ist eine ernste, oft unüberwindbare Quelle von Schwierigkeiten die Komplexität der Hintergrundbedingungen, die möglicherweise erst entwirrt werden muss, bevor einfache Kausalzusammenhänge aufgezeigt werden können. Ein realistisches statistisches Modell der interessanten Phänomene kann viele Variablen beinhalten, deren Auswirkungen auf ihre Ursachen zurückprallen, was eine statistische Schätzung extrem schwierig macht. Dennoch verlangt die statistisch begründete Kausalanalyse für ihre Begründung nicht, dass jede statistische Studie einen wesentlichen Beitrag zum wissenschaftlichen Erkenntnisstand leistet oder dass sie über jeden Vorwurf erhaben ist. Sie erfordert nur, dass es rigorose Möglichkeiten gibt, hypothetische Beziehungen zu testen und die Geflechte der Bedingungsvariablen, in die sie eingebettet sind, zu entwirren.
>Positive Political Theory/Forbes, >Allgemeinheit, >Verallgemeinerbarkeit, >Methode.

1. Easton, David (1965) A Systems Analysis of Political Life. New York: Wiley.
2. Easton, David and Jack Dennis (1969) Children in the Political System: Origins of Political Legitimacy. New York: McGraw-Hill.
3. Taylor, Charles (1985 [1968]) ‘Neutrality in political science’. In his Philosophy and the Human Sciences, Philosophical Papers, vol. 2. Cambridge: Cambridge University Press, 58–90.

Forbes, H. Donald 2004. „Positive Political Theory“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Politische Theorien

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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